Da ich erst am Sonntag in Askö sein wollte, entschloss ich mich, nochmals in der schönen Norrviken zu ankern. Für die nächsten Tage versprach das Wetter wieder sommerlich zu werden, wie das Barometer bezeugen konnte.
Kurz hinter dem Hafen kam mir bei fast Flaute eine Regatta entgegen. Die Weite des Mälaren war beindruckend. Hätte ich mehr Zeit gehabt, wäre ich gern etwas weiter hineingefahren, z.B. zum Schloss Gripsholm in Mariefred.
Also wieder durch die Schleuse in Södertalje, und vorher unter der 15m-Brücke durch. Auf dem Hinweg fuhren wir durch die geöffnete Brücke, und auch nun wollte ich kein Risiko eingehen und wartete auf die Öffnung. Ich musste etwas warten, aber dann öffnete sie sich.
Die Scheuse war wieder unproblematisch und nun kam auch der Schleusenwärter zum abkassieren (nur in Richtung Süden). Dabei belehrte er mich dass ich sehr wohl durch die geschlossene Brücke gepasst hätte, das hat er auf dem Monitor gesehen. OK, fürs nächste Mal weiss ich das, und rein rechnerisch wusste ich dass auch vorher, aber ich habe halt eine Sicherheitsmarge eingebaut. Es wäre doch sehr unangenehm wenn 5 cm gefehlt hätten (einer zuviel wären schon katastrophal ...).
Hinter der Schleuse ging ich an den Tanksteg und bunkerte Diesel. Danach musste ich nur noch durch die enge Stelle mit der eigentlich immer hochgefahrenen Hubbrücke. Als ich dort ankam, sah ich dass ein großer Frachter sich anschickte mir von der anderen Seite entgegenzukommen. Nach kurzer Schockstarre drehte ich um und machte an der Baustelle fest (brandneue Kaimauer noch ohne jegliche Poller oder Klampen). Ich musste auf die Mauer klettern und Polly mit der Hand festhalten. Als das dicke Ding dann kam, war der Sog so stark dass ich mein Boot kaum halten konnte. Der Kapitän jedenfalls grüßte freundlich, was ich nur durch ein Nicken erwidern konnte, da ich mich auf allen vieren auf dem jungfräulichen Beton dem Sog entgegenstemmen musste. Hinterher wurde mir klar, dass ich einfach die zweihundert Meter zurück zur seeartigen Verbreiterung bei Södertalje hätte fahren können, dann hätte ich mir die Sportübung erspart. Aber alles gutgegangen.
Es war eine entspannte (vom beschriebenen Gegenverkehr abgesehen), windarme Motoretappe bei phantastischem Sommerwetter.