Wir waren schon immer Anker-Fans. Eine gut ausgestattete Marina ist schon OK, aber der Gipfel der Gemütlichkeit beim Segeln ist es doch in einer schönen und geschützten Ankerbucht zu liegen und die Natur um sich herum zu geniessen. Man ist auf seiner privaten einsamen Mini-Insel, sozusagen das Südsee-Klischee, aber mit allem Komfort, den man an Bord so zur Verfügung hat. Wir freuten uns also besonders auf die vielen Ankerbuchten in den Schären, wir hatten uns auch Schärenhaken besorgt um an den vielen Felsen festzumachen. Leider hat man angesichts der riesigen Auswahl an tollen Ankerplätzen immer das Gefühl etwas zu verpassen. Unmöglich mehr als zweimal hier zu ankern, wir müssen schliesslich rechtzeitig in Stockholm ankommen.
Bis zum ersten Ankerplatz mussten wir aber wieder durch Schauer und Starkwindböen kämpfen, in den geschützten Schären mit achterlichem Wind aber kein Problem. Flaute wechselte sich mit Böen ab, in einer hatten wir 8 Bft mit waagerechtem Regen in der Kajüte. Während wir vor dieser Bö rechtzeitig die Segel runtergenommen hatten, überholte uns eine große Rennyacht unter ungerefften schwarzen Foliensegeln; für die geschätzt 10-köpfige Crew war das wohl eine willkommende Übung, denn wir trafen sie in Oxelösund wieder, wo sie an einer Regatta teilnahmen.
Unseren ersten Ankerplatz wählten wir, weil er günstig an unserer Route lag und von der Etappe her passte, auch wurde er uns von einem netten Schweden in Västervik empfohlen (neben etwa 10 anderen...). Bei starken Winden liefen wir dann nachmittags in diese wunderschönen, rundum fast komplett geschützte und völlig leere Bucht zwischen den Inseln Langholm, Svendholm und Lindholm ein.
Es gab dort auch Felsplätze, aber wir fanden wir dort doch einfacher zu ankern. WIr ruderten mit dem Dingi zur Insel Lindholm und erwanderten sie, komplett durchs Dickicht. Ein nordisches Paradies.